Können Nvidias KI-Chips den Gegenwinden der Handelspolitik standhalten?
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Der globale Halbleitermarkt startete mit neuer Dynamik ins Jahr 2025, da Gartner für 2024 einen Rekordumsatz von 656 Milliarden US-Dollar mit Chips meldete – ein Anstieg von 21 % im Jahresvergleich. Doch trotz dieses allgemeinen Wachstums steht Nvidia im Rampenlicht.

Der KI-Riese hat kürzlich eine Belastung von 5,5 Milliarden US-Dollar im Zusammenhang mit neuen US-Exportbeschränkungen für seine stark nachgefragten H20-Chips für China bekanntgegeben – ein Schritt, der bei Tech-Investoren für Unruhe sorgte, aber letztlich Nvidias Führungsrolle in der KI-Infrastruktur stärken könnte.
Nvidias Herausforderung: Halbleiter-Handelspolitik und eine Belastung von 5,5 Milliarden US-Dollar
Nvidias Aktien fielen nach Handelsende um 6 %, nachdem das Unternehmen bekanntgab, für den Export seiner H20-Chips – seines beliebtesten KI-Chips in China – eine Exportlizenz zu benötigen. Die Entscheidung der US-Regierung, diese Voraussetzung unbegrenzt aufzuerlegen, beruht auf nationalen Sicherheitsbedenken hinsichtlich des Zugangs Chinas zu Hochleistungsrechnern für militärische oder Supercomputing-Anwendungen.
Das Ergebnis: Nvidia rechnet im laufenden Quartal mit einem Verlust von 5,5 Milliarden US-Dollar, der mit Lagerbeständen, Kaufverpflichtungen und zugehörigen Rückstellungen zusammenhängt. Dies ist eine deutliche Erinnerung daran, wie geopolitische Kräfte – insbesondere unter der von Trump geprägten Handelspolitik – zunehmend das Schicksal selbst der fortschrittlichsten Technologiefirmen beeinflussen.
Trotzdem macht Nvidia keine Pause. Das Unternehmen kündigte kürzlich eine 500-Milliarden-Dollar-Investition an, um KI-Supercomputer vollständig in den USA zu bauen – ein Schritt, der mit der Rückverlagerung von Produktionskapazitäten harmoniert und seine Führungsposition im Rennen um KI-Beschleunigung festigt. Obwohl die kurzfristigen Umsätze leiden könnten, scheint Nvidias Stellung als Eckpfeiler der globalen KI-Infrastruktur nur noch gefestigter zu werden.
Intels Altera-Deal und Fokus auf Foundry
Unterdessen versucht Intel sein Comeback. Das Unternehmen verkaufte kürzlich 51 % Anteile an Altera, seiner programmierbaren Chip-Einheit, an die Investmentfirma Silver Lake in einem Deal, der das Geschäft mit 8,75 Milliarden US-Dollar bewertet. Dieser Schritt ermöglicht es Altera, ein eigenständiger FPGA-Führer zu werden, während Intel 49 % behält – und schafft somit Freiraum, sich stärker auf seine Foundry-Ambitionen zu konzentrieren.
Altera, einst ein Leitakquisition, hatte die Erwartungen nicht erfüllt. Analysten sehen den Verzicht auf die Mehrheitskontrolle als strategische Neuausrichtung, die Intel Spielraum gibt, die Abläufe zu straffen und sich auf Kernfertigungsdienste zu fokussieren.
Handelsturbulenzen in einer Trump-geprägten Erzählung
Sowohl Nvidia als auch Intel navigieren durch ein volatiles Handelsumfeld, das durch eine wieder auflebende Trump-Ära-Strategie geprägt ist. Die USA verzögerten kürzlich Zölle auf Unterhaltungselektronik wie Smartphones und Computer, was zu einer kurzfristigen Rally bei Technologiewerten führte. Intels Aktien stiegen nach der Ankündigung um 5 %. Doch die Spannungen verschärften sich schnell: China kündigte Pläne an, die Zölle auf US-Importe auf bis zu 125 % zu erhöhen, was den Konflikt eskalierte.
Trotz dieser Volatilität bleibt KI eine widerstandsfähige Kraft. Der Analyst Rick Schafer von Oppenheimer beschrieb KI kürzlich als den „besten und sichersten Wachstumsvektor“ im heutigen makroökonomischen Umfeld. Während Chip-Hersteller kurzfristig von „zollbedingtem Nachfragesog“ profitieren könnten, ist der langfristige Ausblick vorsichtig.
Wichtig ist, dass die chipbezogene Nachfrage im Bereich KI weiter steigt. Nvidias Exportrückschlag könnte kurzfristige Umsatzeinbußen verursachen, doch die weltweite Adoptionskurve für KI wird steiler – insbesondere in Edge Computing, Robotik und der nächsten Kommunikationsgeneration.
Prognose der Halbleiterindustrie: Resilienz im Zeitalter der Disruption
Mit Blick nach vorn steht der Halbleitermarkt an einem Scheideweg. Nvidias vorübergehender Rückschlag könnte seine Position durch massive in den USA angesiedelte Investitionen und ungebrochene Nachfrage nach seinen KI-Chips letztlich stärken. Intel hingegen fokussiert sich neu und strukturiert um, zeigt strategische Klarheit, die sich mittelfristig auszahlen könnte.
Zum Beginn der Berichtssaison – mit Taiwan Semiconductor (TSMC), Intel und anderen – steht der Gegensatz zwischen Resilienz und Neuausrichtung im Mittelpunkt. Nvidia führt das Feld an, navigiert jedoch durch ein Minenfeld von Exportkontrollen und politischen Risiken. Intel baut seine Grundlagen neu auf und setzt auf Foundry-Dienste und optimierte Abläufe.
In einem Markt, in dem Trumps Handelstaktiken und globale KI-Ambitionen aufeinandertreffen, hängt das nächste Kapitel der Chipbranche von mehr als nur Innovation ab. Strategische Flexibilität, geopolitisches Bewusstsein und das richtige Timing könnten entscheiden, wer die Ära der intelligenten Maschinen dominiert.
Technische Analyse: Einstieg bei Kursrücksetzern?
Nvidias Aktie pendelt um die 112-Dollar-Marke, mit Zeichen einer Erholung im Tageschart. Der RSI, der sich auf der Mittellinie stabilisiert, deutet auf geringe Dynamik hin und lässt auf eine mögliche Konsolidierung schließen. Preise unter dem gleitenden Durchschnitt weisen darauf hin, dass der Haupttrend noch abwärts gerichtet ist, sofern es nicht zu einem signifikanten Anstieg unterhalb des gleitenden Durchschnitts kommt.
Sollten die Preise fallen, liegt ein potenzieller Kursboden bei 104,10 USD. Bei einem signifikanten Anstieg könnte Widerstand bei 120,00 USD erwartet werden, mit einem möglichen Kursziel bei 130,00 USD.

Nach einem deutlichen Anstieg in der vergangenen Woche sieht Intel erheblichen Verkaufsdruck rund um die Preisregion von 19,83 USD. Preise unter dem gleitenden Durchschnitt könnten signalisieren, dass die jüngste Abwärtsbewegung den größeren Trend fortsetzen wird. Ein nach unten gerichteter RSI verstärkt dieses Bild. Sollte die Preisschwäche anhalten, ist 19,25 USD die Schlüsselunterstützung. Bei einer Erholung könnten die Preise bei 21,00 USD bzw. 22,40 USD gehalten werden.

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